Erstellt: Montag, 15. Februar 2016 08:38
"Ausgrenzen - Aussondern - Ermorden" - Die Texte des Mahngang Täterspuren
Eröffnungsmoderation
In diesem Jahr setzt sich der Mahngang „Täterspuren“ mit Verbrechen des faschistischen Deutschlands auseinander, bei denen Adolf Hitler seinen eigenen Erlass für die Durchführung dieser Verbrechen vom 1. September 1939 im August 1941 widerruft. Er tat das aufgrund massiver Proteste insbesondere des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen und weil er befürchtete, dass diese dem Ruf Deutschlands schaden könnten. Nicht, dass er die Verbrechen ablehnte, nein, er wollte der Feindpropaganda keinen Anlass liefern.
Trotz des Widerrufs gingen die heute thematisierten Verbrechen dezentral mit unverminderter Heftigkeit weiter. Bis Kriegsende fielen diesen rund 200.000 Menschen zum Opfer.
Welche Verbrechen meinen wir?
Es geht um eine von namentlich ermächtigten Ärzten vorgenommene Auswahl von Menschen, die als unnütze Esser bezeichnet bzw. als Schädlinge des deutschen Volkskörper betrachtet wurden. Damit waren Geisteskranke, als unheilbar krank eingestufte Menschen, aber auch Menschen, die nicht „deutschen oder artverwandten Blutes“ waren, gemeint. In die Geschichte ist dieses Verbrechen unter dem Namen „Euthanasie“ eingegangen. Diese Menschen wurden staatlich organisiert zwangssterilisiert oder ermordet. Dabei hat sich Sachsen besonders hervorgetan.
Wir können angesichts der aktuellen Hetze gegen Flüchtlinge, den Brandstiftungen in Asylunterkünften, den Angriffen auf Flüchtlinge oder Menschen, die „Anders“ aussehen und angesichts der Morddrohungen gegen Menschen, die sich für Flüchtlinge einsetzen, nicht schweigen.
Wie wenden uns gegen jegliche Art von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Wir zeigen heute, zu welchen Verbrechen diese führt!
1 Wurzeln des Rassismus
Mit der wachsenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert betrat auch im damaligen Deutschland eine neue gesellschaftlich Klasse die Bühne der Geschichte. Die Arbeiterklasse. Die Arbeiter waren zwar persönlich frei, im Gegensatz zu den Leibeigenen in der Geschichtsepoche zuvor. Aber sie waren in der Regel auch frei von persönlichem Eigentum. Deshalb konnten sie sich nicht, wie die Handwerker in den Städten, selbständig machen und auf eigene Rechnung produzieren.
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Erstellt: Donnerstag, 11. Februar 2016 21:18
EILT ++ EILT ++ MOBI-AUFRUF 12. FEBRUAR ++ EILT ++ EILT
Viele von euch haben es schon mitbekommen und mittlerweile ist es ja auch bestätigt: seit gestern war bekannt, dass es eine Nazianmeldung für Freitag Abend, also morgen gibt. Angemeldet hat NPD-Funktionär Renè Despang. Mobilisiert wird zum S-Bahn-Haltepunkt Dresden-Dobritz; das Ziel der Route liegt wohl in Nickern - und dort gibt es nur einen sinnvollen Anlaufort: den Gedenkstein für die Opfer des 13. Februar, der sich mit den Worten "Den Opfern des anglo-amerikanischen Bombenterrors" keine Mühe gibt, geschichtliche Nuancen in das deutschtümelnde Herumgeopfere zu bringen.
Nicht mit uns! Keinen Fußbreit den Nazis, keinen Abend ungestörter Dresden-Opfermythos!
Wir rufen alle Menschen auf, sich mit uns den Nazis und ihrer geschichtsrevisionistischen Agenda in den Weg zu stellen.
Wann: Heute, 12.02.2016, 18:00 Uhr
Wo: Wir mobilisieren zum Park-and-Ride-Parkplatz an der Gleisschleife Langer Weg, Ecke Dohnaer Straße. Damit sollten wir flexibel auf mögliche Demo-Verläufe der Nazis reagieren können. Anreise kann mit der StraBa 9 und 13 und die Buslinie 66 erfolgen. Es wird eine gemeinsame Anreise mit der StraBa 13 von der HS Bautzener/Rothenburger Str. geben. Treffpunkt: 17:00 Uh.
Wer: DD_NF und alle Menschen, die keine Lust auf Nazis, deren Demos oder die unreflektierte Dresdner Gedenkkultur haben. Es werden Menschen vor Ort sein, die für Spontananmeldungen zur Verfügung stehen, ebenso ein Lauti.
Infos: Wir tickern heute (www.ticker.dresden-nazifrei.com), twittern (https://twitter.com/dd_nazifrei) und facebooken (https://www.facebook.com/dresden.stellt.sich.quer/) ab ca. 16:30 Uhr. Bitte haltet Euch kontinuierlich auf dem Laufenden, damit wir bei kurzfristigen Änderungen schnell aktionsfähig sind.
Nazi-Route: Nette Menschen haben mittlerweile die Route der Nazis veröffentlicht (https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=zkJ0xHuw2Jho.kT5YObwZyo7o). Es ist anzuraten, hier schon mal im Voraus einen Blick drauf zu werfen, um sich mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen.
Falls ihr Probleme habt, zu unserer Veranstaltung durchgelassen zu werden: Es gibt ebenfalls eine Anmeldung der AG 13. Februar an die Ecke Niedersedlitzer Straße / Senftenberger Straße, auf die man sich berufen kann.
Wir aktualisieren diesen Post ständig, sobald neue/weitere Infos verfügbar werden.
Letzte Aktualsierung 9:00 Uhr.
Erstellt: Mittwoch, 10. Februar 2016 07:28
Mahngang Täterspuren 2016
2016 widmet sich der Mahngang dem Thema Euthanasie. Dabei wurden die Befugnisse namentlich ermächtigter Ärzte so erweitert, dass nach menschlichem Ermessen unheilbar Kranke bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustands der „Gnadentod“ gewährt werden konnte.
Die so ausgewählten Menschen wurden als unnütze Esser angesehen und sollten den „deutschen Volkskörper“ nicht beeinträchtigen. Damit waren Menschen mit psychischen und geistigen Beeinträchtigungen, als unheilbar krank eingestufte Menschen, aber auch Menschen, die nicht „deutschen oder artverwandten Blutes“ waren, gemeint.
Bis Kriegsende wurden etwa 200.000 Menschen ermordet.
Ort: Ecke Strehlener Straße / Fritz-Löffler-Straße
Zeit: 13. Februar 2016, 14:30 Uhr
Erstellt: Mittwoch, 03. Februar 2016 18:01
"Ausgrenzen - Aussondern - Ermorden"
Auftaktveranstaltung: Podiumsdiskussion
Der Mahngang Täterspuren 2016 rückt näher. Auch in diesem Jahr werden wir am 13. Februar wieder mit Euch gegen Geschichtsklitterung eintreten und dem Dresdner Opfermythos unsere eigene Veranstaltung entgegen stellen.
Doch warum hält sich der Opfermythos überhaupt so lange? Wieso ist es wichtig, dass auch 70 Jahre nach Kriegsende den Spuren der Täter nachgespürt wird? Hat sich durch den Mahngang der Diskurs in der Stadt nachhaltig verändert?
Zu diesen und anderen Fragen veranstalten wir am 5. Februar um 19 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Uwe Hirschfeld von der EHS Dresden, Hagen Markwardt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein (angefragt) sowie Vertreter_innen der Dresdner Zivilgesellschaft.
Da ganze findet in der EHS Dresden (Kleiner Hörsaal in Seminarraum 3.215) statt - und Ihr seid alle herzlich eigeladen!
Erstellt: Sonntag, 17. Januar 2016 08:50
Nach der Konferenz ist vor viel Arbeit
Gestern Abend ging unsere Strategiekonferenz zu Ende. Naturgemäß kommt hier erst mal nur ein erstes kurzes Fazit, dem in den nächsten Tagen und Wochen eine ausführliche Auswertung folgen wird.
An beiden Tagen beteiligten sich jeweils ca. 150 Menschen an der Konferenz, was weniger ist, als sich im Vorfeld bei uns angemeldet hatten. Insbesondere Sportvereine, Hilfsorganisationen oder Lobbyvereine sind unserer Einladung nicht gefolgt.
Andererseits haben wir in den Diskussionen und Workshops eine tiefgreifende Analyse von PEGIDA und der Gegenproteste gewonnen, als auch neue Ideen und Vernetzungen für einen effektiven Gegenprotest. Vertreter_innen aller NoPegida-Bewegungen haben sich aktiv auf der Konferenz eingebracht und mit uns in den Workshops und Gesamtplena diskutiert. Die von uns mit der Konferenz verbundenen Ziele sind daher dennoch erreicht.
Wir beginnen jetzt – mit diesem Kurzfazit – mit dem Prozess der Auswertung, der natürlich eine Weile dauern wird. Erste Erkenntnisse können wir jedoch schon benennen: Gegenprotest muss größeren Fokus auf die gesellschaftlichen Ursachen legen, die den Zulauf zu PEGIDA erst ermöglichen. PEGIDA findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern ist Konsequenz einer bestimmten (sächsischen) Realität und hat ihrerseits wiederum Auswirkungen auf diese. Dies müssen wir künftig stärker in den Mittelpunkt rücken und eigene politische Inhalte mit dem Protest gegen PEGIDA verbinden. Auch wurde sehr deutlich, dass die (Öffentlichkeits-)arbeit der NoPegida-Bewegung noch sehr viel besser untereinander abgestimmt werden muss. Und natürlich müssen wir auch die vielen Einzelideen und ersten Überlegungen sammeln, koordinieren, bei Bedarf und Wunsch auch unterstützen usw., die im Laufe der Workshops und Plena genannt und diskutiert wurden.
Das klingt nach einer arbeitsreichen Zukunft - was mal wieder das alte Sprichwort bewahrheitet: Antifaschismus bleibt Handarbeit!
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