Erstellt: Samstag, 14. Februar 2015 11:59
Kommt morgen ab 15 Uhr auf den Theaterplatz!
Wir haben immer davor gewarnt, dass die Nazis um 13.02. noch eine Ersatzveranstaltung ankündigen könnten. Jetzt ist der Ernstfall eingetreten: Sie haben am morgigen Sonntag um 16:30 Uhr auf dem Theaterplatz die Auftaktkundgebung für eine Demonstration angemeldet. Es ist, ähnlich wie am 12.02.2014, mit mehreren hundert Teilnehmer_innen zu rechnen. Wir rufen euch daher dazu auf, ab 15 Uhr zahlreich auf den Theaterplatz zu kommen, um ihnen ihren Auftaktort zu nehmen.
Wir sehen uns!
Erstellt: Mittwoch, 11. Februar 2015 01:06
Aktionskarten und Infos für den 12.-14. Februar
Wir wollen euch hiermit weitere Informationen über die Tage vom 12.-14.02. zukommen lassen.
Dies ist eine Aktionskarte der uns bekannten angemeldeten Demonstrationen und Kundgebungen in der Innenstadt am 13. Februar (zum vergrößern anklicken). Eine druckfähige Version findet ihr hier.
Auf der Karte ist das Ende des Täterspurenmahngangs mit der Kirchgasse angegeben. Ob der Mahngang an der von der Jungen Gemeinde Stadtmitte Jena angemeldeten Kundgebung enden kann, wird mit der Versammlungsbehörde verhandelt. Alternativ findet die Abschlusskundgebung an der Synagoge statt. Die finale Route erfahrt ihr zu Beginn des Mahngangs.
Wie bereits in unserem Aufruf angekündigt, sind größere Naziaktionen in Dresden vom 12.-14. Februar bisher nicht abzusehen, jederzeit möglich, sowohl im Innenstadtbereich als auch außerhalb (daher ist auch der Heidefriedhof eingezeichnet). Wir möchten daher nochmal an euch appellieren, euch an den Aktionstagen regelmäßig auf unseren Kanälen zu informieren.
Folgende Informations- und Kontaktmöglichkeiten habt ihr vom 12. Februar abends bis zum 14.02.:
Das Infotelefon von Dresden Nazifrei: 0351/41884767
Der Ermittlungsausschuss im Fall von Festnahmen: 0351/89960456
Die Demo-Sanitäter: 0159/03544134 (bei kurzfristigen Änderungen checkt www.sanizentrale.de)
Ticker findet ihr unter
http://ticker.dresden-nazifrei.com
http://ticker.coloradio.org (bei bedarf)
Twitter:
@dd_nazifrei
@naziwatchdd
coloRadio informiert ab 18 Uhr und bei Bedarf über 98,4 und 99,3 MHz und im Livestream.
Erstellt: Donnerstag, 05. Februar 2015 23:11
Aktuell wie nie: Mahngang Täterspuren 2015
Mahngang Täterspuren 2015, am 13. Februar, 13.00 Uhr an der Helmut-Schön-Allee
Seit 2011 ruft das Bündnis Dresden Nazifrei am 13. Februar zum Mahngang Täterspuren auf. An verschiedenen Stationen in der Stadt zeigen wir, dass Dresden mitnichten die unschuldige Kunst- und Kulturstadt war, zu der sie während und nach dem Krieg verklärt wurde. SA und SS, Gestapo und Zwangsarbeit, Hass und Verfolgung gehörten zu Dresden genauso wie zu jeder anderen deutschen Stadt. Dresden war Teil der Kriegsmaschinerie des Dritten Reichs und Teil des Holocausts. Dresden war eine von vielen Städten, die bombardiert wurden und vor allem nicht unschuldiger als irgendeine andere. Der Mahngang Täterspuren versucht dies aufzuzeigen, indem er an exemplarischen Orten der Stadt historische Fakten präsentiert.
Den Flyer mit allen Infos zu den einzelnen Stationen und der Karte des Mahngangs finden Sie hier.
Die Stationen des Mahngangs Täterspuren 2015
1. 13.00 UHR: ILGEN-KAMPFBAHN
Hermann Ilgen, Namensgeber und Begründer der gleichnamigen Stiftung, finanzierte die Errichtung einer Sportanlage auf den Güntzwiesen. 1923 eröffnet, diente sie als Austragungsort für Sportfeste und Großveranstaltungen, aber auch als Aufmarschplatz für Reichswehreinheiten und Kriegerverbände. Am 5.11.1944 fand hier die Vereidigung von zehn Volkssturm-Bataillonen statt.
2. 13:30 UHR: GAUFORUM UND STADTUMBAU
Wäre es nach dem nationalsozialistischen sächsischen Gauleiter Mutschmann und dem Oberbürgermeister Zörner gegangen, hätte an dieser Stelle das sogenannte „Gauforum“ entstehen sollen. Darüber hinaus sollte es eine grundlegende Umgestaltung des Stadtzentrums geben. Obwohl dazu nahezu alle rechtlichen Grundlagen außer Kraft gesetzt wurden, hielt sich der verantwortlichen Stadtarchitekten Paul Wolf für völlig unpolitisch.
3. 14:15 UHR: RATHAUS
Der liberale OB Wilhelm Külz weigerte sich Anfang 1933 lange, den Naziforderungen zur Entlassung unliebsamer Mitarbeiter und Mandatsträger, dem Hissen der Hakenkreuzfahne usw. nachzukommen. Am 14. März 1933 wurde er beurlaubt und im Juli 1933 entlassen. Sein Nachfolger, der Nazi-Bürgermeister Zörner eröffnete am 23. September die erste Ausstellung „Entartete Kunst“.
4. 14:30 UHR: DRESDNER BANK
Zwischen 1933 und 1942 expandierte das Geschäft der Dresdner Bank sehr stark, ihre Bilanzsumme verdreifachte sich. Der unmittelbare Einfluss der Nationalsozialisten auf die Dresdner Bank beruhte auf der direkten Einwirkung von Hitler auf den Vorstand der Bank. So übernahm sie 1935 im Zuge der „Arisierung jüdischen Vermögens“ die traditionsreiche Dresdner Privatbank Arnhold. Die Dresdner Bank, Hausbank der SS, gilt als die deutsche Großbank, die am meisten in die Verbrechen der NS-Herrschaft verstrickt war.
5. 15:00 UHR: SCHAUSPIELHAUS
Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurden viele zuvor gefeierte Künstler des Schauspielhauses und der Semperoper aus politischen und rassischen Gründen entlassen.
THEATERPLATZ
1934 fand in Dresden die Reichstheaterwoche statt. Ziel war, Kunst und Kultur in den Dienst der NS-Diktatur zu stellen.
TASCHENBERGPALAIS
Das Taschenbergpalais war Sitz des Stabs des Verteidigungsbereiches Dresden und weiterer Wehrmachtsdienststellen. Es wurde am 13. Februar zerstört. Die jüdischen Besitzer wurden enteignet und die Hotels, Restaurants usw. „arisiert“. Die Familie wurde nach der Befreiung nie entschädigt.
6. 15:30 UHR: SCHLOSSPLATZ 1, STÄNDEHAUS
Das Gebäude, seit 1906 Sitz des sächsischen Landtags, wurde am 9.3.1933 durch SS-Einheiten gestürmt und das Parlament aufgelöst. Martin Mutschmann eröffnete hier im gleichen Monat sein Büro. Ab 1936 war es auch Sitz des „Vereins zur Förderung des sächsischen Volkstums“, dessen Ziel die Unterordnung des gesamten Kulturlebens in Sachsen unter die NS-Propaganda war.
7. 16:00 UHR: FRAUENKIRCHE
In der allgemeinen Erinnerung steht die Frauenkirche für die Zerstörung Dresdens. Dass an diesem Ort der Gaufachberater für Kirchenfragen und Führer der Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Pfarrer Friedrich Coch tätig war, ist hingegen kaum bekannt. Als NSDAP-Mitglied war er maßgeblich an der Gleichschaltung der evangelischen Kirche in Sachsen beteiligt.
Erstellt: Donnerstag, 05. Februar 2015 14:40
70 Jahre später und noch kein Ende abzusehen: der 13. Februar 2015
In diesem Jahr jährt sich die Bombardierung Dresdens zum 70. Mal und noch immer haben die Verantwortlichen in Dresden nicht begriffen, dass ihre Art des Umgangs mit diesem Datum eine Anschlussfähigkeit für jegliche Vertreter_innen rechter Ideologien bietet. Besonders deutlich wird dies zum „Jubiläum“, bei dem in Dresden erneut das Datum der Bombardierung zum Jahreshöhepunkt des Gedenkens stilisiert wird. Noch immer liegt der Fokus auf der Bombardierung und nicht auf deren Ursachen!
Seit 2011 ruft das Bündnis Dresden Nazifrei am 13. Februar zum Mahngang Täterspuren auf. An verschiedenen Stationen in der Stadt zeigen wir, dass Dresden mitnichten die unschuldige Kunst- und Kulturstadt war, zu der sie während und nach dem Krieg verklärt wurde. SA und SS, Gestapo und Zwangsarbeit, Hass und Verfolgung gehörten zu Dresden genauso wie zu jeder anderen deutschen Stadt. Dresden war Teil der Kriegsmaschinerie des Dritten Reichs und Teil des Holocausts. Dresden war eine von vielen Städten, die bombardiert wurden und vor allem nicht unschuldiger als irgendeine andere. Der Mahngang Täterspuren versucht dies aufzuzeigen, indem er an exemplarischen Orten der Stadt historische Fakten präsentiert.
Für uns hat die Pflicht zur Aufklärung nichts an Aktualität verloren. Zwar hat sich das Verhältnis zur eigenen Geschichte in der Bevölkerung Dresdens in den letzten Jahren durchaus gewandelt, gleichzeitig gab es aber schon im vergangenen Jahr Tendenzen, aus dem vermeintlichen Wegfall der Naziinstrumentalisierung den Schluss zu ziehen, Dresden könne nun „wieder in Ruhe gedenken“. So wird es auch dieses Jahr wieder zu Versuchen kommen, die deutsche Schuld zu relativieren – etwa indem der deutsche Angriffskrieg mit der Antwort der Alliierten gleichgesetzt wird. Oder dass gar versucht wird, das Rad wieder zurück zu drehen: Die AfD hat es sich dieses Jahr zur Aufgabe gemacht, „stilles Gedenken“ in Dresden als unschuldiger Opferstadt wieder salonfähig zu machen. Mit einer eigenen Veranstaltung auf dem Altmarkt will man ein „würdiges Gedenken“ fordern und die Diskussion um die Dresdner Erinnerungskultur wieder auf den Stand der 90er Jahre zurückführen. Zudem ist anzunehmen, dass sich auch dieses Jahr wieder Neonazis – ohne Widerstand durch die Veranstalter – unter die Teilnehmenden der offiziellen Gedenkveranstaltungen mischen werden.
Wir wollen den Täterspurenmahngang allerdings nicht als reine Geschichtsstunde an der frischen Luft verstanden wissen. Er ist vielmehr unser Beitrag zum Erinnerungsdiskurs in Dresden und soll dem unkritischen Gedenken die Perspektive des kritischen Erinnerns entgegen stellen. Die wohlfeile „Selbstbespiegelung“ in der Stadt, dieses Jahr besonders deutlich durch die Einladung an Bundespräsident Gauck zur Schau getragen, muss aufhören! Vielmehr sollte sich Dresden am kürzlich verstorbenen Richard von Weizsäcker orientieren: der 8. Mai wäre ein würdigerer Tag, an die Gräuel des Zweiten Weltkriegs und die Schuld der Täter_innen zu erinnern, um daraus die richtigen Lehren für die Zukunft zu ziehen – ein Tag der Befreiung, ganz so wie es von Weizsäcker schon 1985 beschrieb.
Aber auch aktuellere Entwicklungen verlangen unsere Aufmerksamkeit. Es ist kein Zufall, dass die „Pegida“-Bewegung in den letzten Wochen und Monaten gerade in Dresden Vorurteile und Hass gegenüber tatsächlichen und vermeintlichen Geflüchteten salonfähig machen konnte. Und es ist ebenfalls kein Zufall, dass die Anzahl fremdenfeindlicher Übergriffe seit dem Beginn der „Pegida“-Demonstrationen deutlich zugenommen hat. In Zeiten erstarkender menschenfeindlicher Einstellungen müssen wir uns solidarisch mit denen zeigen, die Opfer von Hass, Diskriminierung und Gewalt wurden und immer noch werden!
Ihr seht also, es gibt auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs genug Gründe, für eine Aufarbeitung der Geschichte auf die Straße zu gehen – wir laden euch ein und rufen euch auf, dies mit uns zu tun!
Abmarsch statt Aufmarsch? – Die Planungen der Nazis zum 13. Februar
2009 war der von der damaligen JLO organisierte Aufmarsch der größte seiner Art in Europa. Aufgrund erfolgreicher Blockaden ist die Zahl der Teilnehmenden seitdem stetig zurückgegangen; 2014 fand am 13. Februar dann überhaupt keine größere Veranstaltung von Neonazis mehr statt. Stattdessen hatte man sich darauf verlegt, Kleinaktionen und eine Vorabenddemo vor dem 13.02. abzuhalten. Auch für 2015 ist bis jetzt keine große Mobilisierung der Nazis nach Dresden zu erkennen. Das bedeutet aber nicht, dass sie sich nicht wie letztes Jahr doch kurzfristig zu Spontandemos verabreden können. Wir wollen dieses Jahr besser auf so ein Szenario vorbereitet sein und auch auf kurzfristige Entwicklungen reagieren. Wir stellen uns darauf ein, rund um den 13.02. auf spontane Naziversammlungen reagieren zu können. Das heißt aber auch, dass es sein kann, dass ein Blockadeaufruf von uns erst kurz vor oder am 13.02. herausgegeben werden kann oder noch kurzfristiger, mit wenigen Stunden Vorlauf, ergeht. Wir bitten euch daher, euch regelmäßig auf unseren Kanälen, der Website, Facebook und Twitter, auf dem Laufenden zu halten.
Unser Ziel bleibt klar: Wo Nazis marschieren, werden wir blockieren!
Erstellt: Freitag, 30. Januar 2015 16:30
Rede von Dresden Nazifrei auf der Veranstaltung „Offen und bunt – Dresden für alle“
gehalten von Jakob Gilles, Bündnissprecher
(Dieser Text stellt das Redemanusskript dar. Kleine Abweichungen beim tatsächlich Gesagten, sind spontan durch den Redner vorgenommen worden.)
Liebe Menschen,
Ich freue mich heute so viele von euch und ihnen hier zu sehen, die gekommen sind, um ein Zeichen für Weltoffenheit und gegen Pegida zu setzen.
Ich spreche hier für das Bündnis „Dresden Nazifrei!“. Wir sind ein antifaschistisches, spektrenübergreifendes Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen, Antifagruppen, Jugendverbänden und Einzelpersonen. Wir stellen uns Nazis, Rassistinnen und Rassisten und ihren Demonstrationen in den Weg.
Weiterlesen: Rede von Dresden Nazifrei auf der Veranstaltung „Offen und bunt – Dresden für alle“
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