Erstellt: Sonntag, 06. Februar 2011 20:36

Nur nicht das Nest beschmutzen? "Täterspuren" unerwünscht

"Nur nicht das Nest beschmutzen? "Täterspuren" unerwünscht?

Mit schikanösen ordnungspolitischen Maßnahmen soll unser geplanter Mahngang "Täterspuren" aus Dresdens "guter Stube" verbannt werden . Mit einer fragwürdigen Verschiebung auf die Neustädter Seite Dresdens wird den "Täterspuren" nicht nur der lokale Bezug und damit der historische Kontext genommen. Die angekündigten ordnungspolitischen Auflagen gegen die "Täterspuren" sollen die Legitimität des historisch-kritischen Anliegens diffamieren und die Teilnehmer als vermeintliche Störer vom Ort des Geschehens, der Altstadt, fernhalten. Es ergibt sich zudem das zynische Bild, dass die Stadt und die Nazis faktisch am 13. Februar den öffentlichen Raum im Einklang in Anspruch nehmen.

Der Rundgang auf den Spuren der Täter wird am Jahrestag der Bombardierung Dresdens die offensive Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit der Stadt in den Fokus stellen. Mit dem Aufzeigen der historischen Orte, an denen Täter gewirkt haben, wird ein überfälliger Beitrag geleistet, die lokale Erinnerungskultur nachhaltig zu verändern. Namhafte Schauspieler und Prominente haben angekündigt uns bei diesem Vorhaben durch eigene Beiträge zu unterstützen. Dass dieses Anliegen uns jetzt verwehrt werden soll und damit der weiteren Verdrängung der NS-Verbrechen Vorschub zugearbeitet wird, ist skandalös.

Für uns kann das nur heißen: Wir fordern weiterhin und jetzt erst recht dazu auf, sich der historischen Verantwortung zu stellen - Treffpunkt für den "Tätergang" am 13. Februar bleibt der Comeniusplatz Punkt 11 Uhr."