Created: Saturday, 18 February 2012 17:38

Dresden im Februar 2012 nazifrei!

Dort, wo vor drei Jahren noch 7.000 Nazis durch die Straßen marschierten, zogen heute mehr als 10.000 Antifaschistinnen und Antifaschisten aller Spektren entlang. Mit ihrem Protestzug feierten sie nicht nur den Erfolg, der durch den antifaschistischen Konsens des Bündnisses möglich wurde, sondern kritisierten vor allem die „sächsischen Verhältnisse“.

Ermittlungsbehörden und Regierung hatten 2010 und 2011 alles dafür gegeben, antifaschistischen Protest zu kriminalisieren. Sie stellten Blockaden als Straftaten dar, hoben Immunitäten auf, ließen das Büro des Bündnisses und angrenzende Räume, etwa den Roten Baum e.V. durch SEK-Einheiten stürmen, verfolgten FahnenträgerInnen mithilfe des Vorwurfs des Schweren Landfriedensbruchs und mindestens vierzig Menschen mithilfe des Paragraphen 129 (Bildung einer kriminellen Vereinigung). In einer Funkzellenabfrage sammelten sie rechtswidrig mehr als eine Millionen Verbindungsdaten und 50.000 Bestandsdaten. Sie ernteten dafür nicht nur durch Politik und Experten in ganz Deutschland massive Kritik. Lautstark widersetzten sich die TeilnehmerInnen der Demo heute gegen diese Art von Vorgehen gegen antifaschistischen Protest.

Bodo Ramelow (DIE LINKE Thüringen), Abschlussredner der Demonstration, erklärte den heutigen Tag kurzerhand zum schönsten seines Lebens und ergänzte, dass es nur dem breiten Protest des Bündnisses zu verdanken sei, dass die Nazis im Februar 2012 keinen Stich sahen.

Wir bedanken uns bei allen, die in den letzten drei Jahren keine Mühen gescheut haben, sich auch von der Kriminalisierung nicht abschrecken ließen und mit uns gemeinsam die Nazis blockierten. Für sie alle war dieser Tag der Lohn aller Anstrengungen.

 

Created: Saturday, 18 February 2012 11:30

Dresden geblockt – Seit Jahren wieder nazifreier Februarsamstag in Dresden!

Zur Stunde beginnt vor dem Hauptbahnhof die Demonstration des Bündnisses. Bereits mehr als 6000 Menschen haben sich versammelt. Weitere sind zur Demoroute unterwegs. Wir feiern heute einen riesigen Erfolg: Der Nazigroßaufmarsch in Dresden ist Geschichte!.

Doch es gibt immer noch viel zu tun. Denn wie das letzte Jahr eindrucksvoll gezeigt hat, brauchen Behörden und Regierung Nachhilfeunterricht in Sachen Antifaschismus. Rechtswidrige Aktionen und unsinnige Verfahren gegen BlockiererInnen sprechen eine deutliche Sprache. Diesen liefern wir ihnen gern. Vor der Polizeidirektion, dem Innenministerium und dem Haus der Begegnung wird es Zwischenkundgebungen geben.

Gemeinsam sind wir stark. Danke für eure Solidarität. Für einen antifaschistischen Konsens!

Update: Bis zu 10.000 Menschen bei Zwischenkundgebung an der Schießgasse. Viele Menschen strömen aus der Dresdner Neustadt noch Richtung Demoroute!

 
 

Created: Friday, 09 November 2012 23:37

Dresden Nazifrei gewinnt Sächsischen Förderpreis für Demokratie

CIMG2001-21_kleinAm Freitag Abend hat Dresden Nazifrei, zusammen mit dem Leipziger Initiativkreis Menschen. Würdig., den Hauptpreis den Hauptpreis beim von der Amadeu Antonio-, der Freudenberg- und der Sebastian Cobler Stiftung ausgelobten Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2012 gewonnen. Damit erhalten wir ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro.

Neben dem Preisgeld freuen wir uns natürlich vor allem über die Würdigung für unsere antifaschistische Arbeit, die uns anerkannte gesellschaftliche Akteur_innen wie die Amadeu-Antonio-Stiftung entgegenbringen.

Die Debatte um die Notwendigkeit antifaschistischen Widerstands ist offensichtlich schon viel weiter, als es die sächsischen Offiziellen es wahrhaben wollen. Während die Staatsregierung, statt sich zum Beispiel um wichtige Dinge wie die Aufklärung des Verfassungsschutzskandals rund um die NSU-Mordserie zu bemühen, mit Hilfe der Justiz immer noch Antifaschist_innen gängelt und vor Gericht zerrt, werden mit Preisen wie diesem sinnvolles Engagement ausgezeichnet, das für eine angstfreie Gesellschaft sorgen will. Wir bedanken uns jedenfalls herzlich für den Preis und fühlen uns in unserem Engagement auch für die nächsten Jahre gestärkt!

 
 

Created: Saturday, 04 February 2012 19:33

Die Kultur der Blockaden

Zehntausende werden im Februar ihren politischen Willen auf die Straße tragen und sich Nazis, Faschist_innen und Geschichtsrevisionist_innen in den Weg stellen. Wir stellen uns quer! Gemeinsam gehen wir nicht nur gegen marschierende Nazis vor, sondern kämpfen auch gegen die Missstände in einer Gesellschaft an, die es ermöglichten, dass sie wieder zum Nährboden für faschistisches Gedankengut werden konnte.

Damit demonstrieren wir einer politischen unKULTUR unseren Willen, und nehmen nicht länger tatenlos hin, wie die Untätigkeit von Regierungen und Behörden ein Wohlfühlklima für Menschen erschafft, die Fremdenhass, Intoleranz und Diskriminierung säen, die offen Gewalt propagieren und jedem mit Vernichtung drohen, der nicht ihrer Meinung oder ihrer politischen Gesinnung ist.

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Created: Saturday, 04 February 2012 10:30

Aktionstag „Flagge zeigen!“ von Dresden-Nazifrei

Zum Auftakt des bundesweiten Aktionstages „Flagge zeigen!“ trafen sich am 01.02.2012 gegen 15:00 Uhr in Dresden trotz eisiger Kälte ungefähr 30 Teilnehmer_innen vor der Altmarktgalerie am Dr.-Külz-Ring. Dort befand sich ein Infostand, an dem sich interessierte Passant_innen über die bevorstehenden Blockaden informieren konnten. Ebenso lud ein aufgeklappter Plakatiertisch alle Anwesenden zum öffentlichen Plakatieren ein.

Die Veranstaltung richtete sich sowohl gegen die Naziaufmärsche an sich, als auch gegen die Kriminalisierung von Teilnehmer_innen der Gegendemonstrationen aus dem Jahr 2011. Diesen wird mit der Begründung, sie hätten die Blockadedemonstrationen durch das Tragen einer Flagge angeführt, seitens der Staatsanwaltschaft „Rädelsführerschaft“ unterstellt. Mit bunten Fahnen- Plakatmotiven aller Art wie beispielsweise „Omas Bettbezug“, „Prinzessin Lillifee“ oder einem an einem Stock befestigten ärmellosen Shirt bekräftigten die Teilnehmer_innen ihre Auffassung, dass das Tragen einer Fahne nicht mit einer irgendwie gearteten Rädelsführerschaft gleichzusetzen ist und stimmten sich dabei auf die Blockaden am 13. und 18. Februar ein.

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