Erstellt: Dienstag, 08. Dezember 2015 00:21

Strategiekonferenz zum Umgang mit Pegida

cover Strat Confi

Wann und wo? Und wer? Und wie viele?

Die Konferenz wird vom 15.01.-16.01.2016 am Hörsaalzentrum der TUD (Bergstraße) stattfinden. Zugesagt haben Referent_innen aus dem gesamten Bundesgebiet; als Teilnehmer_innen und Gäste sind Initiativen, Organisationen, Bündnisse und Einzelpersonen angeschrieben worden. Wir rechnen derzeit mit deutlich über 200 Teilnehmer_innen und werden 14 Workshops veranstalten. Umrahmt wird die zentrale Workshoparbeit durch Vorträge und Lesungen.

Worum geht es?

Seit einem Jahr bestimmen die rassistischen Kundgebungen PEGIDAs das Stimmungsbild Dresdens und Umgebung. Seit dem Sommer dieses Jahres und der vermehrten Aufnahme von Asylsuchenden verschärft sich der Ton gegenüber Schutzsuchenden in den Reden PEGIDAs mehr und mehr. Dabei ist zu beobachten, dass die Organisator_innen von PEGIDA Kontakt zu Initiativen in Dresden und Umland suchen, die gegen die weitere Unterbringung Asylsuchender vorgehen. Im Umfeld von PEGIDA-Demonstrationen werden dabei regelmäßig Menschen anderer Meinung, anderer äußerer Erscheinung sowie Vertreter_innen der Presse verbal und tätlich angegriffen. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Gruppe weiter radikalisieren wird.

Auf das Bild klicken, um das Konferenzprogramm als PDF zu erhalten.
 

Das sich bei PEGIDA-Demonstrationen äußernde rassistische Gedankengut ist dabei keineswegs auf Dresden oder Sachsen beschränkt. Doch anders als in anderen Städten ist es der Dresdener Zivilgesellschaft bisher nicht gelungen, PEGIDA wirksamen Protest entgegen zu setzen: Die insgesamt mäßigen Erfolge der Protestaktionen des Winters 2014/15 machten deutlich, dass wöchentliche Gegendemonstrationen das Potential PEGIDAs nicht nennenswert verringern konnten; die im Sommer 2015 verfolgte Strategie weitgehenden Ignorierens hatte aber ebenfalls nicht den erwünschten Erfolg.

Effektive Aktionsformen gegen PEGIDA machen eine grundsätzliche Neuausrichtung des gegen PEGIDA gerichteten Protestes notwendig. Aktionsformen, die geeignet waren, punktuelle Naziaufmärsche zu verhindern, scheitern offenbar, wenn es darum geht, einem latenten, bis in die Mitte der Gesellschaft hinein tief verankerten Rassismus zu begegnen, der sich in wöchentlichen, z.T. täglichen, Demonstrationen äußert. Dass bürgerliche Schichten diese Demonstrationen mit tragen hat zur Folge, dass sie regelmäßig recht hohe Menschenzahlen mobilisieren können, und diese Zahlen auch über längere Zeit aufrechterhalten können. Hier bedarf es grundlegend neuer Ideen, die im Rahmen einer Strategiekonferenz für die Dresdner Zivilgesellschaft entwickelt werden sollen.

Was wollen wir erreichen?

Mit der Ausrichtung einer Konferenz sollen die Akteur_innen der Stadt eine gemeinsame Strategie zum weiteren Umgang mit PEGIDA finden. Wir beabsichtigen, neue Vernetzungen zu ermöglichen und alte Netzwerkstrukturen wieder zu beleben. Dazu sollen in Workshops zu einer breiten Palette von Themen Maßnahmen entwickelt werden. In einer Analyse aus allen gesellschaftlichen Blickwinkeln sollte es leichter fallen, die bisherigen Aktionsformen objektiv zu bewerten und sinnvolle Alternativen zu entwickeln. Anders als in Aktionsformen einzelner Bündnisse ist es erst auf einer breit angelegten Konferenz möglich, längerfristige Strategien zu entwickeln, die auf mehreren Ebenen und parallel zueinander von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen initiiert und getragen werden. Ebenfalls benötigt es einen breiten Rahmen, wie er bei einer Konferenz gegeben ist, um die sich im Verlauf ergebenden Ideen zu bündeln und die verschiedenen Aktionsformen zu einem kohärenten Ganzen zu koordinieren.

Spendenaufruf!

Wir haben eine Menge Arbeit und Zeit investiert, um die Strategiekonferenz auf die Beine zu stellen. Das Programm steht - nun brauchen wir Eure Unterstützung: Die Organisation einer 1,5-tägigen Konferenz mit einem guten Dutzend Workshops und über 200 Teilnehmer_innen kostet eine Stange Geld. Dafür benötigen wir jetzt eure Unterstützung und bitten um eure Spenden.

Bitte überweist auf folgendes Konto:

Empfänger: Bund der Antifaschisten e.V.
IBAN: DE33850950047431721010
BIC: GENODEF1MEI
Volksbank-Raiffeisenbank Meißen
Verwendungszweck: Strategiekonferenz

Wir bedanken uns schon mal im Voraus für eure Unterstützung und werden euch selbstverständlich weiter informieren!

 

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, bzw. sich von derartigem, auch auf PEGIDA-Veranstaltungen regelmäßig geäußerten, Gedankengut nicht ausdrücklich distanzieren, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen. Das subjektive Bedrohungsgefühl kann einen Ausschluss rechtfertigen.