Erstellt: Dienstag, 17. Februar 2015 17:31

Nachricht an meine Helfer_innen

An dieser Stelle wollen wir etwas Ungewöhnliches machen, weil eine ungewöhnliche Situation es verlangt.

Im Verlauf der Gegendemonstrationen und Blockaden am 15. Februar in Dresden kam es zu massiver Polizeigewalt. Bereits im Berich Theaterplatz/Zwinger/Postplatz ganz zu Beginn gab es dabei erste Verletzte.

Ganz speziell eine junge Frau wurde von Einsatzbeamt_innen der Repressionsorgane geschubst und schlug unglücklich mit dem Kopf auf der Gehwegkante auf. Nach bisherigem Stand und übereinstimmender Zeugenaussagen leisteten die Beamt_innen nicht erste Hilfe, dafür gab es einige sehr engagierte Helfer_innen aus den Kreisen der Demonstrant_innen und der Demo-Sanis. Bei ihnen möchte sich die junge Frau gerne bedanken und damit das gelingt, haben wir die Erlaubnis, ihre Mail an uns hier auszugsweise zu veröffentlichen:

"Hallo liebes Dresden-Nazifrei Team,
Leider konnte ich gestern nicht bis zum Ende bei euch bleiben, da ich, kurz nach halb vier, hinter dem Zwinger einen unfreiwilligen und definitiv nicht von mir provozierten "Zusammenstoß" mit einem Polizisten hatte um im Krankenwagen abtransportiert wurde. Nach langer Untersuchung, inklusive CT habe ich noch gestern Abend das Krankenhaus auf eigenen Wunsch verlassen und wurde/werde liebevoll von meinen Freunden zu hause gepflegt. Ihnen gilt mein Dank, genauso wie denen die mir gestern sofort zur Hilfe eilten, die mich zur Seite getragen, den Krankenwagen gerufen und dafür gesorgt haben dass ich nicht allzu sehr auskühlte auf dem Boden. Sie und die Sanis haben mich in eine Rettungsdecke gehüllt, mir eine Mütze aufgesetzt und Handschuhe übergezogen während die Polizisten (so erzählte es mir ein Freund gestern abend noch) ein Stückchen weiter weg standen, mit den Fingern auf mich zeigten und feixten. Außerdem haben sie mir die Hände gehalten, mich wachgehalten (Mattis hies er, glaube ich, hat ständig gesagt er sei zwar kein schöner Anblick, aber da müsse ich jetzt durch und die Augen auflassen und ihn anschauen), die Beine hochgehalten und den Kopf gestreichelt.
Ich wäre euch zutiefst dankbar, wenn ihr mein Dankeschön für eben jene öffentlich kundtun könntet; außerdem würde ich gerne die Handschuhe, die mir übergezogen worden und die immer noch bei mir sind, gerne zurück geben, wenn möglich. Es sind schwarze Fleecehandschuhe und auf beiden Handrücken steht "hot Stuff".
Wenn ihr bezüglich des Vorfalls, Fragen habt, beantworte ich diese sehr gerne.
Freundliche Grüße und macht weiter so
Julia"
 
Wenn sich die/der Besitzer_in der Handschuhe also angesprochen fühlt oder Mattis sich wieder erkennt, dann könnt ihr euch gerne über kontakt@dresden-nazifrei bei uns melden und wir leiten das dann gern an Julia weiter.