Erstellt: Montag, 10. Oktober 2011 00:21

Kurzbericht Aktivierungskonferenz

Die Aktivierungskonferenz ist vorbei. Wir danken allen Teilnehmenden für anregende Diskussionen, Hinweise und Kontroversen.

Was ist passiert?

Das dritte Jahr in Folge führte das Bündnis "Nazifrei! - Dresden stellt sich quer" eine Konferenz zum Auftakt der Kampagnenarbeit durch. Der Freitag stand ganz im Zeichen der spektrenübergreifenden Zusammenarbeit im Bündniss und daraus resultierende Perspektiven. Auf dem Eröffnungspodium vertreten war das Kulturbüro Sachsen, die Arbeitsgruppe Kirche für Demokratie und gegen Rechtsextremismus der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und die Interventionistische Linke.

Die Themen des Podiums richteten sich unter anderem darauf, warum die politische Situtation in Dresden ein leichter Anknüpfungspunkt für Nazis ist und wie die Landesregierung und die Stadt mit ihrem Aufmarsch umgehen. Auch die Rolle des Gedenkens in Dresden und die damit verbundenen Anknüpfungspunkte für Geschichtsrevisionistinnen kamen zur
Diskussion. Ein zentraler Punkt war auch die Art und Weise des entgrenzten Verfolgungswahns der sächsischen Behörden. Einigkeit herrschte dabei vor allem in einem aktiven Umgang mit den repressiven Zuständen. In der anschließenden Diskussion gab es viele Fürreden, den Nazis entschlossen entgegen zu stehen und den Aufmarsch auch im Jahr
2012 wieder zu blockieren. In einer Debatte über Gewalt und Abgrenzung zu Gewalt verwies das Bündnis ganz klar auf den Aktionskonsens.

Der Samstag begann mit einem Grußwort der Jüdischen Gemeinde Dresden und folgte dem Wunsch nach einem erfolgreichen Kampagnenstart. Die anschließenden Workshops mit dem Schwerpunkten Antipressionsarbeit, Gedenken und Campaining fanden sehr großen Zuspruch. Nach dem Abschlussgespräch zu den Workshops kamen alle Konferenzteilnehmer noch einmal zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Der Tag endete mit einer kleinen Solidaritätsbekundung und einem symbolischen "Stand-In".

 

Resümee

Ein klares JA zu Blockaden, zu einem pluralistischen Umgang im Protest gegen Nazis und ein eindeutiges NEIN zu Spaltungen. Gemeinsam, entschlossen und aktiv gegen die Nazis im Februar 2012. Die Konferenz hat aber auch gezeigt, dass wir uns in den kommenden Monaten intensiver mit einigen Punkten auseinandersetzen müssen. So fand auch der umstrittene und vorangekündigte Workshop zum Blockadetraining nicht im Rahmen der Konferenz statt. Dennoch sehen wir, dass eine inhaltliche Vermittlung eines solchen Trainings in Dresden notwendig ist. In diesem Zuge wollen wir das Training in den nächsten Wochen in Dresden nachholen, um zu vermitteln, was es bedeutet zu blockieren und wie wir spektrenübergreifend und solidarisch Aktionen auf einer Blockade gestalten. Dazu gehören auch die Risiken, die eine solche Blockade beinhalten kann. Das Ziel einer erfolgreichen Blockade des Naziaufmarsches soll damit auch im Februar 2012 erneut möglich sein. Weiterhin müssen wir uns bewusst machen, dass es in der neuen Kampagne  nicht allein um den Naziaufmarsch gehen kann, sondern auch darum, den entgrenzten Verfolgungswahn der sächsischen Behörden in die Schranken zu weisen. Zivilgesellschaft und Demokratie geht uns alle an und ist kein Produkt, das wir einfach konsumieren können, vielmehr ist eine aktive Einmischung in gesellschaftliche Prozesse von jedem notwendig, nicht nur in Sachsen.

Wir freuen uns mit Euch gemeinsam in die neue Kampagne zu gehen und hoffen auf erfolgreiche Blockaden. Gemeinsam, aktiv gegen den Naziaufmarsch im Februar in Dresden!