Erstellt: Mittwoch, 16. April 2014 13:02

Es gibt vieles zu sagen und noch mehr zu tun!

Zur Auswertung der Kampagne 2013/14 „Wieder Setzen!“ des Bündnisses „Nazifrei! Dresden stellt sich quer“

Inhalt:

Zur Kampagne
Zu den Aktionstagen
Wie weiter

Eine gute Auswertung ist wohl überlegt, mit entsprechender Zeit zur Reflexion vorbereitet, konstruktiv, (selbst-)kritisch und mit dem Versuch versehen, für zukünftige Aufgaben Erkenntnisse mitzugeben. All das will dieser Text versuchen – unser Anspruch an uns ist also hoch, ob wir ihm gerecht werden, müsst ihr entscheiden.

Die Kampagne unter dem Titel „Wieder Setzen!“ war bereits die fünfte Kampagne unseres Bündnisses in Folge. Seit 2009/10 arbeiten wir daran, dem damals größten Naziaufmarsch Europas, mit bis zu 7000 TeilnehmerInnen, erfolgreich antifaschistischen Widerstand entgegen zu stellen. Uns ist wichtig, diesen Kontext ganz zu Beginn aller Gedanken zur Auswertung zu stellen, weil er für die Bewertung der Kampagne 2013/14, der Abläufe der Aktionstage und zur Einordnung der Ergebnisse relevant ist. Unsere Einschätzungen und Entscheidungen sind nur mit diesem Hintergrund verständlich. Wir wissen, wo wir herkommen und was das für unser Bündnis bedeutet.

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Erstellt: Dienstag, 19. März 2013 13:14

Nicht lang gefackelt: Rückblick auf den 13. Februar 2013

Einige Wochen sind nun seit dem 13. Februar vergangen und es wird Zeit für eine Rückschau auf den diesjährigen Aktionstag.

Generell ist festzuhalten, dass der 13. Februar für das Bündnis “Nazifrei! Dresden stellt sich quer“ ein großartiger Erfolg gewesen ist, mit dem selbst engagierte AktivistInnen kaum gerechnet hätten. Zum 4. mal in Folge ist es gelungen, den ehemals größten Naziaufmarsch Europas zu blockieren. Wie bereits im vergangen Jahr haben die Nazis ihren einstigen Großaufmarsch am Wochenende nach dem 13. Februar gleich selbst ausfallen lassen. Dieses Jahr haben wir es mit eurer Hilfe aber auch erstmals geschafft, den Fackelmarsch am Abend des 13. Februar selbst zu verhindern, nachdem wir die Aufmarschstrecke des Fackelmarsches 2012 bereits stark verkürzt hatten.

Ein besonderer Dank geht an die Ticker-Crews, die Sanis, die Menschen von coloRadio und alle anderen externen Strukturen, die uns am Aktionstag unterstützt haben!

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Erstellt: Dienstag, 14. Februar 2012 12:12

6000 BlockiererInnen machen Trauermarsch zur Lachnummer

1200m - Lachnummer statt Trauermarsch der GeschichtsrevisionistInnen

Am späten Abend versammelten sich die letzten BlockiererInnen auf dem Postplatz um noch einmal den Erfolg des Tages zu feiern. Zuvor hatten tausende von Ihnen an mindestens zwei dauerhaften Blockadepunkten dafür gesorgt, dass die Nazis nur eine Minirunde laufen konnten. Gegen 16 Uhr gelang es Menschen, die sich vom Mahngang "Täterspuren" gelöst hatten und DemonstrantInnen, die sich am Schützenplatz vor dem Gewerkschaftshaus versammelt hatten, den Platz Freiberger Straße / Ammonstraße vor dem World Trade Center zu besetzen.
Gegen 17:30 gelang es anderen BlockiererInnen auf den vorher von der Polizei abgeriegelten Sternplatz zu gelangen. Verstärkung erhielten sie von etwa 2000 DemonstrantInnen, die sich aus der Menschenkette lösten. Die Polizei verlagerte daher die Absperrungen und gestand den Nazis eine Route von 1200 m zu, die in einer halben Stunde abgelaufen war.

Bis zum späten Abend wichen die Menschen nicht von der Stelle und verhinderten damit einen Nazimarsch durch die Stadt. Dank gilt den entschlossenen BlockiererInnen, die sich trotz der Kriminalisierung unseres antifaschistischen zivilen Ungehorsams nicht abschrecken ließen und die Plätze zu bunten und lautstarken Blockaden werden ließen.

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2500 Menschen beim Mahngang "Täterspuren"

Das sich auch beim Gedenken der Stadt Dresden aus Anlass ihrer Bombardierung im 2. Weltkrieg etwas bewegt, demonstrierten gestern eindrucksvoll 2500 Menschen, die am Mahngang "Täterspuren" teilnahmen und Orte nationalsozialistischer Verbrechen besuchten. Von ihnen ging ein eindeutiges Signal aus: Schuld an mehr als 80 Millionen Opfern im 2. Weltkrieg war das Naziregime und sein rassistisches, menschenverachtendes Weltbild. Dresden war dabei Teil des Systems und keine "unschuldige Kulturstadt".

Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass am 13. Februar die Verantwortlichkeit der Täter für Massenmord und Rassismus im Blick bleibt.

Demonstration und Blockaden? - Wir sind für den 18. Februar vorbereitet

Da eine Mobilisierung der Nazis nach Dresden am Wochenende nach bisherigen Erkenntnissen nicht stattfindet, rufen wir zu einer lautstarken Demonstration, die sich gegen Repression und Kriminalisierung antifaschistischen Engagements, aber auch gegen jeden Geschichtsrevisionismus wendet, auf. Diese wird 11 Uhr am Hauptbahnhof starten und quer durch die Stadt bis zum Haus der Begegnung führen, dass am 19. Februar 2011 im Nachgang der erfolgreichen Blockaden rabiat und illegal gestürmt wurde. Kommt nach Dresden um gemeinsam mit uns die sächsischen Verhältnisse zu kritisieren.

Ein politisches und kulturelles Programm wird derzeit intensiv erarbeitet. Lasst euch überraschen.

 

Erstellt: Donnerstag, 16. Februar 2012 17:33

Aufruf zur Großdemonstration am 18. Februar

Gegen Nazis – für einen antifaschistischen Konsens!

Wir haben es geschafft!

Der jährliche Großaufmarsch der Nazis in Dresden scheint Geschichte zu sein.

Wir haben sie blockiert!

Dank der Spektren übergreifenden Zusammenarbeit, der Transparenz unserer Aktionen und dank unserer Entschlossenheit und unseres Mutes!

Wir haben noch viel zu tun - Dresden ist noch lange nicht „nazifrei“!

Jahrelang war in Sachsen das politische Klima für die Nazis denkbar günstig. Sie konnten mühelos an den Mythos der unschuldigen Stadt und ihrer Opfer anknüpfen, der jahrelang durch das stille Gedenken zum 13.2. zelebriert wurde. Die Gegenproteste blieben verhalten und von der Stadt wurden die Nazis weitestgehend ignoriert. So konnte sich Europas größter Naziaufmarsch etablieren. Mit dem Mahngang „Täterspuren“ wird der Gedenkdiskurs verschoben. In den Fokus rücken die Opfer des NS-Faschismus und die Täter, die auch in Dresden gelebt und gewirkt haben. Diesem Anliegen hat sich das Bündnis „Dresden Nazifrei“ verpflichtet – gemeinsam gegen Geschichtsrevisionismus und deutschen Opfermythos!

Während man in Sachsen die Nazis jahrelang gekonnt ignorierte, war man bei der Kriminalisierung antifaschistischen Protests ganz fix. Im Zuge der Blockadeaktivitäten der letzten 3 Jahre laufen immer noch Verfahren wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, schwerem Landfriedensbruch und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Immunität mehrerer Land- und Bundestagsabgeordneter wurde aufgehoben. Wir sagen immer noch: Nazis blockieren ist unser Recht! Schluss mit der Repression gegen NazigegnerInnen!

Die jüngst aufgedeckten Morde durch den NSU verdeutlichen einmal mehr die Konsequenz der neonazistischen Ideologie. Wir solidarisieren uns mit allen Opfern rechter Gewalt. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Wo staatliche Behörden in rechte Strukturen involviert und offensichtlich nicht willens sind, jene zu zersetzen, muss eine starke Zivilgesellschaft offensiv agieren und den Nazis jeglichen Raum zur Entfaltung ihrer menschenverachtenden Ideologie nehmen.

Für ein breites Netzwerk gegen Rechts von Antifagruppen, Parteien, Gewerkschaften und Zivilgesellschaftlichen Initiativen hat unser Bündnis den Grundstein gelegt. Einer Gleichsetzung antifaschistischen Engagements mit neonazistischen Umtrieben mittels der Extremismustheorie widersetzen wir uns.

Gegen Nazis in Dresden und überall – für einen antifaschistischen Konsens!
Am Samstag den 18.2.2012 auf nach Dresden: 11 Uhr, Hauptbahnhof.

Karte mit Demonstrationsroute

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Zum vergrößern auf die Karte klicken!

 
 

Erstellt: Sonntag, 12. Februar 2012 11:37

Letzte Informationen – Route der Nazis und 18. Februar

Wir lösen die Versprechen der Stadt ein

Im Nachgang unserer erfolgreichen Blockaden sah sich auch die Stadt Dresden im Zugzwang, endlich zu reagieren und an ihrer Strategie der Geheimniskrämerei zu arbeiten. So versprach Ordnungsbürgermeister Sittel, im kommenden Jahr, 2012 also, die Demoroute der Nazis wesentlich eher zu veröffentlichen, damit eine gewisse Planbarkeit gewährleistet wird. Doch statt Transparenz bleibt es bis zum Schluss beim Schweigen. Deshalb nehmen wir ihm die Arbeit jetzt ab und veröffentlichen die Naziroute, damit ihr Sicherheit habt und sich auch AnwohnerInnen vor Naziübergriffen schützen können.

Am 18. Februar gegen sächsische Verhältnisse demonstrieren und jeden Versuch eines Aufmarsches blockieren

Wir haben am 18. Februar eine Demonstration vom Hauptbahnhof bis zum Haus der Begegnung ab 11 Uhr angemeldet. Ihr erinnert euch, das Haus der Begegnung war letztes Jahr rechtswidrig und menschenunwürdig gestürmt worden. Wir fordern euch deshalb auf: Kommt nach Dresden und zeigt euch solidarisch. Das war und ist der Konsens unserer Aktionen und unsere stärkste Waffe gegen das wachsende autokratische Demokratieverständnis hier in Sachsen.

Gegen die Nazis wollen wir den Sack zu machen. Deswegen werden tausende Menschen bundesweit gemeinsam mit Dresdnerinnen und Dresdnern jeden Versuch eines Naziaufmarsches im Stadtgebiet blockieren, sollte dieser unternommen werden. Wir sind flexibel und bereit. Kein Nazis wird am 18. Februar in Dresden marschieren.

Kein Fußbreit den Faschisten.

Kartenmaterial: Naziroute und Gegenproteste am 13. Februar

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Finale Karte mit Naziroute und Sammelpunkten für AntifaschistInnen. Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Aktionskarten solltet ihr euch hier downloaden:
http://aktionskarten.noblogs.org/

Kartenmaterial: Demoroute am 18. Februar

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Zum Vergrößern auf das Bild klicken.