Erstellt: Freitag, 23. Januar 2015 18:54

Pegida schon am Sonntag

Seit heute (23.01.) morgen wissen wir, dass Pegida erstmals den Montag aufgibt und dafür auf den Sonntag vorverlegt.

Das heißt ganz konkret, dass die Pegidakundgebung am 25.01.2015 ab 14:30 Uhr auf dem Theaterplatz in Dresden stattfinden soll. Über die Gründe der Vorverlegung lässt sich vortrefflich mutmaßen - unter anderem wird es wohl mit dem Versuch zusammen hängen, die gewaltaffine Klientel bei der eigenen Demo gering zu halten und dem Gegentermin mit der Großkundgebung, unterstützt von zahlreichen prominenten Künstler_innen am Montag, auszuweichen.

Sei es wie es sei, wir müssen mit dieser veränderten Situation umgehen - und das werden wir auch!

Die erneute Lageveränderung hat erste, aus unserer Sicht sehr positive Wirkungen erzielt. So ist es uns gelungen, die anderen großen Akteur_innen dazu zu holen und nun können wir zusammen für Sonntag einen Aufruf starten:

Gemeinsam mit Dresden für alle und der Aktion Neujahrsputz rufen wir euch auf, am kommenden Sonntag, 25.01.2015, ab 14 Uhr zu einer Kundgebung unter dem Motto "Refugees welcome" auf den Schlossplatz zu kommen. Damit werden wir in Hör- und Sichtweite zu Pegida sein.

Solange Pegida ein Sammelbecken für Rassismus und Xenophobie bietet, werden wir auf die Straße gehen und klar machen, dass dies in Dresden niemals unwidersprochen bleiben wird.

Damit ihr am Sonntag sowohl auf der Straße gut informiert agieren könnt oder aber aus der Ferne die Aktionen verfolgen könnt, bieten wir euch wieder einen Infoticker an. Diesen werdet ihr unter ticker.dresden-nazifrei.com ab ca. 14 Uhr finden!

Wichtig ist uns: Wir schätzen die Gefährdungslage ähnlich ein, wie in den vergangenen Wochen. Das heißt, die tatsächlich reale Gefahr, ganz besonders für People of Colour, geht von den Pegida-Teilnehmer_innen aus. Innerhalb der Pegida-Teilnehmer_innenschaft gibt es eine große Gruppe von gewaltaffinen Menschen, die Angriffe auf Menschen auch gezielt forcieren und sich dabei im Zweifel auch von der Polizei nur schwer aufhalten lassen. Das haben wir zum beispiel auch bei der letzten Pegida-Demonstration, als es einen Ausbruchversuch gab, erleben können. Daher ist es wichtig, dass ihr nicht allein unterwegs seid, sondern euch organisiert. Sucht euch ein paar Freund_innen, möglichst mit ähnlichem Aktionslevel, wobei zwei Personen der Gruppe grundsätzlich immer bei einander bleiben sollten (Buddy-Prinzip). Sprecht euch ab, wählt euch einen gut merkbaren Bezugsgruppennamen (damit ihr euch durch Rufen wieder finden könnt). Kommt zusammen, bleibt zusammen, geht zusammen heim. Achtet auf einander!

Wir sehen uns hoffentlich am Sonntag. Bringt so viele Menschen mit, wie ihr könnt, damit wir Pegida wirksam etwas entgegen stellen können!