Erstellt: Freitag, 10. April 2015 21:28

#NOPEGIDA - Informationen zum aktuellen Stand: 13. April 2014

Liebe Menschen,

ein langer, aufreibender Tag geht zu Ende und dennoch gibt es weiter wichtiges Mitzuteilen. Zuvor ein kurzer Rückblick auf die heutigen Ereignisse: Die Dresdner Versammlungsbehörde hat unsere angemeldete Demo per Auflagenbescheid aus der Friedrichstadt verbannt und damit unser Recht auf Protest mindestens in Hör- und Sichtweite nicht nur eingeschränkt, sondern uns dieses Recht verwehrt, unsere Demo de facto verboten. Stattdessen sollen wir zum Postplatz laufen. Begründet wurde dies mit der erwarteten hohen Teilnehmer_innenzahl von Pegida und den deshalb nötigen freien Anreiserouten. Wie viele Menschen am Montag tatsächlich den rassistischen Rufen von Bachmann und Co zu ihrem geladenen Messias Wilders folgen, ist reine Spekulation, aber 30000 werden es mit großer Sicherheit nicht. Das weiß auch die Stadt und die Polizei.

Gleichzeitig haben sowohl der GröFaZ Bachmann, als auch AfDler Wurlitzer Anzeige gegen Unbekannt bzw. gegen unseren Sprecher gestellt.

Seit dem Erhalt des Bescheid haben wir viel diskutiert, wir machen uns unsere Entscheidungen nicht leicht - uns ist wichtig, dies zu betonen. Wir verspüren eine Verantwortung für die Menschen, die auf der Straße mit uns unterwegs sind. Andererseits haben wir sehr wohl verstanden, welch perfides Spiel die Stadtverwaltung Dresden und die Polizei hier mit uns spielen wollen: da wird schon drei Tage vorher eskaliert und alles getan, um Bilder wie in Frankfurt zu erzeugen. Das kalte Kalkül dahinter: Menschen, die womöglich stundenlang anreisen stellen sich nicht friedlich kilometerweit entfernt von Pegida zum Protest auf und sobald es Auseinandersetzungen mit der Polizei gibt, kann man wieder volles Rohr auf "linke Gewalttäter" schimpfen.

Doch da machen wir nicht mit!

Wir benennen klar schon heute, von wem in Dresden die Eskalation ausgeht: Polizei und vor allem Versammlungsbehörde Dresden! Und wir erinnern in diesem Zusammenhang an unseren klaren und deutlichen Aktionskonsens, der natürlich auch weiterhin auf der Straße gelten wird und an den sich alle halten sollten: von uns geht keine Eskalation aus! Das gilt im Vorfeld und es gilt am Montag auf der Straße!

Weil das so ist und weil wir sagen was wir tun und tun was wir sagen, ändern wir unseren Aufruf für Montag wie folgt:
Wir setzen zwei Mobi-Punkte für euch:

1. Haltestelle Vorwerkstraße
2. Ecke Magdeburger Straße/Weißeritzstraße an der Yenidze.

Wenn ihr könnt, versucht eure Anreise bereits weitläufig von westlich des Bahndammes zu organisieren.

Parallel dazu werden wir den Rechtsweg gehen und gegen das de-facto-Verbot unserer Demonstration klagen, um doch noch den Protest in Hör- und Sichtweite auf diesem Weg durchzusetzen.

 

Erstellt: Donnerstag, 09. April 2015 15:16

Aktionskarte - 13. April

Hier findet ihr die Aktionskarte für den 13. April. Die Karte wird entsprechend des aktuellen Anmeldestandes aktualisiert.

Stand: 10.04.2015 15:20 Uhr

 kartevorschau13april

 

Erstellt: Freitag, 30. Januar 2015 16:30

Rede von Dresden Nazifrei auf der Veranstaltung „Offen und bunt – Dresden für alle“

gehalten von Jakob Gilles, Bündnissprecher
(Dieser Text stellt das Redemanusskript dar. Kleine Abweichungen beim tatsächlich Gesagten, sind spontan durch den Redner vorgenommen worden.)

Liebe Menschen,

Ich freue mich heute so viele von euch und ihnen hier zu sehen, die gekommen sind, um ein Zeichen für Weltoffenheit und gegen Pegida zu setzen.

Ich spreche hier für das Bündnis „Dresden Nazifrei!“. Wir sind ein antifaschistisches, spektrenübergreifendes Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen, Antifagruppen, Jugendverbänden und Einzelpersonen. Wir stellen uns Nazis, Rassistinnen und Rassisten und ihren Demonstrationen in den Weg.

Weiterlesen: Rede von Dresden Nazifrei auf der Veranstaltung „Offen und bunt – Dresden für alle“

 

Erstellt: Montag, 30. März 2015 15:57

#NOPEGIDA – NEURECHTEN ENTGEGENTRETEN

Seit November 2014 bestimmt PEGIDA den medialen Diskurs in und über Dresden: Eine krude Ansammlung aus Nazis, Hooligans, rechten Wutbürgern und der selbsternannten „Mitte der Gesellschaft“ hat Dresden als ihr neues Aufmarschgebiet entdeckt. Wie wir schon im November feststellten, eint Organisator_innen, Teilnehmer_innen und Sympathisant_innen ein erschreckendes Ideologiegemisch. Hinter der Fassade der angeblichen Friedfertigkeit und der „Das wird man ja noch sagen dürfen“-Rhetorik offenbaren sich Rassismus, Nationalismus, Chauvinismus, Islamophobie und zum Teil offen neonazistisches Gedankengut. Das alles ist gepaart mit regelmäßigen Gewaltausbrüchen im Umfeld der Demonstrationen, Mord- und Gewaltandrohungen, Hasstiraden und Pöbeleien in den Kommentarspalten der Onlinemedien und den sozialen Netzwerken.

Doch bei aller von PEGIDA ausgehenden Gefahr hat das Scheitern der Bewegung außerhalb Dresdens bestätigt, dass die, die da „Wir sind das Volk!“ rufen, zuallererst ein sächsisches, wenn nicht gar ein spezifisches Dresdner Problem sind – und somit nur vor Ort mit einer gemeinsamen Anstrengung aller lokalen antirassistischen Akteur_innen gestoppt werden können.

Weiterlesen: #NOPEGIDA – NEURECHTEN ENTGEGENTRETEN

 
 

Erstellt: Freitag, 23. Januar 2015 18:54

Pegida schon am Sonntag

Seit heute (23.01.) morgen wissen wir, dass Pegida erstmals den Montag aufgibt und dafür auf den Sonntag vorverlegt.

Das heißt ganz konkret, dass die Pegidakundgebung am 25.01.2015 ab 14:30 Uhr auf dem Theaterplatz in Dresden stattfinden soll. Über die Gründe der Vorverlegung lässt sich vortrefflich mutmaßen - unter anderem wird es wohl mit dem Versuch zusammen hängen, die gewaltaffine Klientel bei der eigenen Demo gering zu halten und dem Gegentermin mit der Großkundgebung, unterstützt von zahlreichen prominenten Künstler_innen am Montag, auszuweichen.

Sei es wie es sei, wir müssen mit dieser veränderten Situation umgehen - und das werden wir auch!

Die erneute Lageveränderung hat erste, aus unserer Sicht sehr positive Wirkungen erzielt. So ist es uns gelungen, die anderen großen Akteur_innen dazu zu holen und nun können wir zusammen für Sonntag einen Aufruf starten:

Gemeinsam mit Dresden für alle und der Aktion Neujahrsputz rufen wir euch auf, am kommenden Sonntag, 25.01.2015, ab 14 Uhr zu einer Kundgebung unter dem Motto "Refugees welcome" auf den Schlossplatz zu kommen. Damit werden wir in Hör- und Sichtweite zu Pegida sein.

Solange Pegida ein Sammelbecken für Rassismus und Xenophobie bietet, werden wir auf die Straße gehen und klar machen, dass dies in Dresden niemals unwidersprochen bleiben wird.

Damit ihr am Sonntag sowohl auf der Straße gut informiert agieren könnt oder aber aus der Ferne die Aktionen verfolgen könnt, bieten wir euch wieder einen Infoticker an. Diesen werdet ihr unter ticker.dresden-nazifrei.com ab ca. 14 Uhr finden!

Wichtig ist uns: Wir schätzen die Gefährdungslage ähnlich ein, wie in den vergangenen Wochen. Das heißt, die tatsächlich reale Gefahr, ganz besonders für People of Colour, geht von den Pegida-Teilnehmer_innen aus. Innerhalb der Pegida-Teilnehmer_innenschaft gibt es eine große Gruppe von gewaltaffinen Menschen, die Angriffe auf Menschen auch gezielt forcieren und sich dabei im Zweifel auch von der Polizei nur schwer aufhalten lassen. Das haben wir zum beispiel auch bei der letzten Pegida-Demonstration, als es einen Ausbruchversuch gab, erleben können. Daher ist es wichtig, dass ihr nicht allein unterwegs seid, sondern euch organisiert. Sucht euch ein paar Freund_innen, möglichst mit ähnlichem Aktionslevel, wobei zwei Personen der Gruppe grundsätzlich immer bei einander bleiben sollten (Buddy-Prinzip). Sprecht euch ab, wählt euch einen gut merkbaren Bezugsgruppennamen (damit ihr euch durch Rufen wieder finden könnt). Kommt zusammen, bleibt zusammen, geht zusammen heim. Achtet auf einander!

Wir sehen uns hoffentlich am Sonntag. Bringt so viele Menschen mit, wie ihr könnt, damit wir Pegida wirksam etwas entgegen stellen können!