Erstellt: Samstag, 12. September 2015 11:23

+++ Haltung zeigen! – Schutzsuchende Willkommen heißen! – NPD-Hetze abschirmen! +++

+++ Haltung zeigen! +++

„Es gibt kein ruhiges Hinterland“ – seit Monaten sind zahllose Aktivist_innen in Sachsen damit beschäftigt, der verheerenden #dunkeldeutschen Realität Sachsens eine bunte, menschenfreundliche und weltoffene Alternative entgegen zu setzen. Sie sind mit dabei, wenn es gilt, ungenügend polizeilich gesicherte Flüchtlingsunterkünfte vor dem pöbelnden Mob zu schützen, Spenden zu sammeln, Sprachunterricht zu organisieren und – teilweise gegen offenen Widerstand staatlicher Organe – schutzsuchenden Menschen mittels Willkommensfesten das Gefühl zu vermitteln, in diesem Land und unserer Stadt gern gesehen zu sein.

Der sächsische Wutmob hatte es dieses Jahr viel zu häufig Gelegenheit, seine menschenverachtende Gesinnung in die Öffentlichkeit zu tragen und damit die öffentliche Debatte zu beeinflussen. Ob in Freital, der Dresdner #ZeltstaDD an der Bremer Straße, später Heidenau: Es grenzt an ein Wunder – und ist nicht zuletzt auch dem engagierten Auftretens Vieler, die den Nazis die Straße nicht überließen, zu verdanken –, dass die jeweils vollkommen unzureichende Polizeisicherung nicht zu noch massiven Gewaltexzessen führten. Für den 15.09. mobilisiert die NPD erneut zu einer Demonstration an die neu errichtete #ZeltstaDD2. Und wie schon in den Wochen zuvor ist an uns, dem rechten Spuk entschlossen entgegen zu treten.

+++ Schutzsuchende Willkommen heißen! +++

Seit Dienstag, dem 8. September, leben Flüchtlinge in der neu errichteten #ZeltstaDD2. Sie sind und werden in riesigen Zelten untergebracht, von denen „nur rein vorsorglich“ festgestellt wird, dass sie winterfest seien. Wir alle sind gefragt, den Schutzsuchenden das Gefühl zu geben, dass sie für uns mehr sind als ein Verwaltungsaufwand. Dass ihre Aufnahme und Versorgung keine Mildtat ist, sondern Selbstverständlichkeit. Dass uns ihre Gegenwart nicht Mühe und Last, sondern Chance und Perspektive ist. Nicht zuletzt auch Chance auf ein bunteres Sachsen, in dem die sprichwörtlich gewordenen #sächsischenVerhältnisse von gesellschaftlicher Offenheit, menschlicher Neugierde und politischer Wachsamkeit gegen rechte Umtriebe ersetzt werden.

+++ NPD-Hetze abschirmen! +++

Das Versagen der sächsischen Landesregierung im Hinblick auf die Flüchtlingspolitik, findet sich gespiegelt im desaströsen und fahrlässigen Agieren gegen Rechts. Seit Jahren prangern wir die beschwichtigende, verharmlosende und z.T. aktiv unterstützende Haltung sächsischer Behörden im Umgang mit Nazis und Rassismus an. Die Demagogen und Hetzer der NPD mögen mittlerweile nicht mehr im sächsischen Landtag sitzen – aus den Stadträten und den Straßen sind sie beileibe nicht verschwunden und bekommen mittlerweile Schützenhilfe von AfD und Pegida.

Auch hier ist es an uns, zu sagen: ¡No pasarán! Dresden ist kein Pflaster für rechte Hetze! Dresden ist keine nationalbefreite Zone! Ab 17:30 Uhr versammeln wir uns daher an der Schnorrstraße, Ecke Gutzowstraße, um der als „Asylkritik“ verbrämten rassistischen und menschenverachtenden Ideologie entschlossen entgegen zu treten. Gleichzeitig ist es uns wichtig, mit unserer Kundgebung den Geflüchteten unsere Solidarität zu zeigen. Kuchen, Geschenke und Getränke samt Pappbecher sind gerne gesehen, für gute Musik sorgen wir.